Alle Versuche, die EU-Lieferkettenrichtlinie durch kosmetische Änderungen noch mehrheitsfähig zu machen, zeigen nur eins: Der Richtlinienentwurf wurde von Anfang an falsch geknöpft, wie Uwe Mazura, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie, betont: „Besonders krampfig ist, die Mitarbeiterschwellen, ab denen das Gesetz greifen soll, anzuheben. Jeder, der mit der Materie beschäftigt ist, weiß, dass die Lieferkettenpflichten von den Großen direkt an kleine und mittlere Unternehmen durchgereicht werden.“
Alles Schrauben und Drehen hilft deshalb nichts: Die Pläne für eine EU-Lieferkettenrichtlinie stecken nach Ansicht des Gesamtverbandes textil+mode in der Sackgasse und müssen eingestampft werden. Sie helfen niemandem und schaden vielen. Uwe Mazura: „Die Verhandler streuen den Menschen Sand in die Augen, wenn sie argumentieren, die Lieferkettenrichtlinie helfe den Menschen in den Entwicklungsländern und stärke die Durchsetzung von Sozial- und Umweltstandards. Das Gegenteil ist der Fall. Der Rest Europas läuft Gefahr, die Fehler des deutschen Lieferkettengesetzes zu wiederholen und die deutsche Bürokratie sogar noch zu überholen. Jetzt ist die letzte Chance, umzukehren und auch daraus zu lernen, wo schon der deutsche Gesetzgeber national völlig übers Ziel hinausgeschossen ist.“
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